„Straßen sind für alle da“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Rund 150 Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei vierter „Kidical Mass“-Fahrraddemonstration in Soltau

„Straßen sind für alle da“

Rund 150 Kinder, Jugendliche und Erwachsene traten am 4. Mai bei der nunmehr vierten „Kidical Mass“-Familien-Fahrrad-Demo in Soltau in die Pedale, setzten sich bei bestem Wetter gemeinsam unter dem Motto „Straßen sind für alle da – Radfahren macht stark“ für Fahrradfahrer in der Böhmestadt ein. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern war es erneut ein Anliegen, auf die vielen Vorteile der Fahrradmobilität hinzuweisen und gleichzeitig die Politik und Verwaltung aufzufordern, der Sicherheit – und hier gerade der von Kindern und Jugendlichen – im Straßenverkehr mehr Priorität einzuräumen. Der Tenor: Radfahrer nutzten gute und sichere Radwege gern – und das so häufig kritisierte Fahren auf der falschen Straßenseite nehme automatisch ab, gebe es denn solche Möglichkeiten.

„Viele Maßnahmen können die Verantwortlichen vor Ort schon heute umsetzen – wir wollen Sie ermutigen dies auch zu tun“ – mit diesen Worten richtete sich Jürgen Rust, Versammlungsleiter und Mitglied des Organisationsteams, bei der Begrüßung an Bürgermeister Olaf Klang, der neben einigen Ratsmitgliedern der Einladung zur Teilnahme gefolgt war.

„In Städten, in denen Politik und Verwaltung zusammen an diesem Ziel arbeiten, passieren sicht- und spürbare Verbesserungen für den Fahrradverkehr und die Sicherheit der Radfahrer. Dort können die Eltern ihre Kinder mit gutem Gewissen mit dem Fahrrad loslassen“, sagte Rust.

Klang nahm den Ball auf und bekräftigte in seinen Grußworten, dass die Aktion Stadtradeln eine wichtige öffentlichkeitswirksame und städtisch geförderte Maßnahme sei, um dem Radverkehr mehr Priorität zu geben. „Ich fordere alle Bürger auf, das Auto für kurze Strecken mal stehen zu lassen und öfter mal das Rad zu benutzen. Die Aktion Stadtradeln rückt diese Idee in den Fokus und motiviert so zum Umdenken“, unterstrich das Stadtoberhaupt.

In diesem Zusammenhang informierte der Bürgermeister auch über den sich derzeit in der Erarbeitung befindenden Verkehrsentwicklungsplan, der auch den Radverkehr berücksichtige. „Wir führen aktuell eine repräsentative Bürgerbefragung mit 1.500 Teilnehmern zum Thema Verkehrsverhalten durch – vielleicht sind hier ja auch einige anwesend, die angeschrieben wurden. Wir wollen die Interessen der Bürgerinnen und Bürger in die Planungen einfließen lassen“, erklärte Klang.

Was die Nutzung von Drahteseln angeht, so waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrraddemo einig: Die Förderung der kindlichen Entwicklung werde allerorten gefordert – und da sei Radfahren die richtige Antwort. Es fördere Fitness, Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Es stärke den Orientierungs- und Gleichgewichtssinn von Kindern. Doch dafür müsse es für die Kleinen den nötigen Raum auf der Straße und die nötige Sicherheit für alle geben.

Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung ging es bei der „Kidical Mass“-Veranstaltung in Soltau nach der Begrüßung auf einen etwa 4,3 Kilometer langen Rundkurs durch die Böhmestadt, der durch die Polizei und 14 Ordner abgesichert wurde. „Vorbildlich verhielten sich alle Verkehrsteilnehmer, als sich ein Rettungswagen mit Blaulicht seinen Weg am Fahrrad-Korso vorbei bahnen musste“, so Rust.

Zum Abschluss der Rundtour gab es ein fröhliches Familienfest im Böhmepark, bei dem die Kinder auf den Spielplätzen toben und spielen konnten. Die Möglichkeit zum Kinderschminken wurde gern angenommen. Die Eltern konnten sich bei Kaffee und Kuchen stärken und austauschen. Dass das Kuchenbüfett per Lastenfahrrad angeliefert wurde, war in diesem Zusammenhang keine große Überraschung. Veranstalter und Teilnehmer freuen sich schon jetzt auf die nächste Familien-Fahrrad-Demo im September dieses Jahres.