Warten auf Weihnachten – das heißt im Spielmuseum Soltau und in der Filzwelt Felto auch: Vorfreude auf die Murmelwochen. Denn rechtzeitig zu den Ferien hält traditionell das Murmiland von Ortwin Grüttner Einzug in die Räume des Museums. Und Murmelbahnen des Hannoveraner Ingenieurs Ortwin Grüttner sind niemals einfach Kugellaufstrecken, sondern stets auch fantasievoll gestaltete Holzkunstwerke. Rund um die kullernden kleinen Glaskugeln erschafft er eine eigene Welt – mit Tieren, Gewächsen, Gebäuden und Landschaften. All dies kann in diesem Winter vom 21. Dezember an wieder bestaunt und bespielt werden.
Rund 25 Murmelbahnen verteilen sich dann über Stammhaus und Zweigstelle des Spielmuseums – und jede ist ein Unikat. Themen, Formate und Spielprinzipien wechseln: Da gibt es Tempel und Pyramiden, Drachenhöhle und Spielplatz, winterliche Schneelandschaft und Blumenwiese mit Schmetterling, Hafenanlage und Riesenrad. Auch Burgen wollen „erobert“ werden. Sie warten mit faszinierenden Geheimgängen, Klappbrücken, Verliesen und verborgenen Mechanismen auf.
Auf anderen Bahnen liefern sich zwei oder mehrere Murmeln ein Wettrennen, überholen oder verdrängen einander und lassen die Betrachter bis zum Ziel mitfiebern. Bei den Kuller- und Schwingbahnen kann die Beobachtung der Glaskugeln dagegen fast schon zur meditativen Angelegenheit werden. Kurbelbahnen wiederum fordern Geschick und Geduld: Hier gilt es, die Murmeln im richtigen Rhythmus weiter zu transportieren – zum Beispiel über Elefantenrücken oder im Aufzug. Tempo und Reaktionsschnelligkeit sind dagegen bei Flippern gefragt, bei denen die Kugeln über fantasievolle Landschaften zu möglichst punktreichen Zielen gelenkt werden sollen.
Auch nach mittlerweile mehr als 30 Jahren Murmelbahn-Bautätigkeit gehen dem Konstrukteur Ortwin Grüttner die Ideen nicht aus – und so wächst sein Fundus von Jahr zu Jahr um neue faszinierende Werke. Frisch aus der Werkstatt kommt in diesem Winter die „Altstadt“-Bahn nach Soltau: Hier schwebt ein Zeppelin über verwinkelten Gassen, die darauf warten, von Murmeln belebt zu werden. Ebenfalls neu entstanden ist eine „Baumfestung“ in Naturholztönen, bei der sich die Murmelstrecke durch ein mehrstöckiges Baumhaus und um verzweigte Äste windet.
Stockwerkfüllend ist die Riesenmurmelbahn im Dachgeschoss der Filzwelt: Hier suchen sich die Murmeln Wege über zwei Dutzend verschiedene, jeweils einen Meter lange Elemente, so zum Beispiel durch einen Pilzwald und eine Bahnstation, eine Baustelle und ein Fußballstadion, über eine Klangtreppe und einen Spielplatz. Wenn hier die Murmeln gleich becherweise ins Rennen geschickt werden, beginnt das große Rauschen. Für zusätzliche Spannung sorgen eine Gabelung und ein riesiger Trichter, der die Laufzeit verlängert. Die Riesenmurmelbahn hat Ortwin Grüttner – wie auch einige andere Bahnen – gemeinsam mit Kindern geplant und gebaut.
Der Zugang zu den Murmelbahnen ist jeweils im Eintritt ins Spielmuseum beziehungsweise in die Filzwelt Felto enthalten; es gibt zudem ein zeitlich flexibles Kombiticket. In beiden Museen gilt die familienfreundliche Regelung, dass Eltern maximal für ein Kind zahlen. Beide Einrichtungen bieten zudem Jahreskarten an. Der Murmelwinter läuft im Spielmuseum vom 21. Dezember dieses Jahres bis zum 25. Februar 2024, die Riesenmurmelbahn ist der Filzwelt ist vom 21. Dezember 2023 bis zum 19. Februar 2024 aufgebaut. Geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr, für Gruppen darüber hinaus auch nach Vereinbarung. An Heiligabend schließen die Häuser bereits um 13 Uhr, an allen anderen Tagen sind sie durchgehend geöffnet.