„Vertrauen wagen“ lautet die Überschrift für ein große Konzert mit Chor, Solisten und Orchester: Die Stadtkantorei Soltau spielt am kommenden Sonntag, dem 18. Mai, Werke von Schubert, Mendelssohn und Dvořák. Das Konzert in der in Soltauer St. Johanniskirche beginnt um 17 Uhr.
„In einer Zeit zunehmender Unsicherheiten, medialer Informationsflut, aufeinanderprallender religiöser und politischer Wertevorstellungen und konkurrierender Weltanschauungen scheint es immer schwieriger, Meinungen und Eindrücke zu sortieren und auf der Suche nach Wahrheit Orientierung und Halt zu erlangen. Dafür ist es notwendig, einander unvoreingenommen zu begegnen und in den offenen Dialog zu treten. Doch dieser Schritt erfordert gehörige Kraft zur Selbstüberwindung und den Mut, im Mitmenschen das Gute und Liebenswerte entdecken zu wollen. Hierbei heißt es zuallererst: Vertrauen wagen“, so Manuel Behre, und ebendiese Herausforderung habe sich das Ensemble für sein nächstes Konzert zum Motto gemacht, erklärt der Soltauer Stadtkantor.
Bei dem Auftritt sind zahlreiche Musikerinnen und Musiker aktiv: Die rund 70 Sängerinnen und Sänger laden gemeinsam mit Orchester, Gesangssolisten in die St. Johanniskirche ein, um zusammen mit dem Publikum auf die musikalische Suche nach neuer Zuversicht und vertrauensstärkenden Einsichten und Eindrücken zu gehen. „Das etwa anderthalbstündige Programm fokussiert sich auf Repertoire der musikalischen Epoche der Romantik“, erläutert Behre. Die Kantorei musiziert Franz Schuberts Messe in G – „eine der beliebtesten Messvertonungen der damaligen wie heutigen Zeit, die in ihrer heiteren Tonsprache effektvoll und überzeugend von der lebendigen Kraftquelle im christlichen Glauben berichtet“, gibt der Soltauer Stadtkantor einen Einblick. Und weiter: „Zudem singt der Chor die Choralkantate „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, in welcher die seelsorglichen Aspekte des Trostes und der Hoffnung sehnsuchts- und kraftvoll zum Ausdruck kommen.“
Diesen beiden geistlichen Werken werden am Konzertabend zwei reine Orchesterstücke zur Seite gestellt, die in ihrer musikalisch-rhetorischen Tiefe auf eine weitere, gleichfalls eindrückliche Weise vom Leben in seinem stetigen emotionalen Wechselspiel und von der ehrlichen Suche nach Verbundenheit und Vertrauen zu erzählen wissen. Zum einen soll die facettenreiche Streichersinfonie Nr. 10 in h-Moll des noch jungen Felix Mendelssohn Bartholdy erklingen. Zum anderen wird mit der Streicherserenade in E-Dur (op. 22) vom tschechischen Komponisten Antonín Dvořák ein gefeiertes Kernwerk der romantischen Orchesterliteratur dargeboten. „Diese Tonschöpfung von etwa halbstündiger Dauer ist ebenso Zeugnis einzigartiger Inspiration und fügt sich in puncto Charakter und tageszeitlicher Bestimmung ideal in das Programm ein“, erklärt Behre. Denn abgeleitet vom italienischen „sera“ (Abend) und „sereno“ (heiter) stehe „Serenade“ für eine unbeschwerte Musik zur Abend- oder Nachtzeit. „Dvořáks Opus 22 besticht durch eine Fülle an kompositorischen Einfällen bei wärmender romantischer Innigkeit und tänzerischer Ausgelassenheit.“
Das Streichorchester, welches dieses Programm interpretiert, besteht aus Mitgliedern der Kammersymphonie Hannover. Außerdem werden die Sopranistin Irina Trutneva und der Bassist Constantin Stöckle – beide aus Detmold – sowie der Tenor Daniel Heinrich (Munster) erstmalig in Soltau zu hören sein. Stadtkantor Manuel Behre verspricht ein Konzerterlebnis mit großem Abwechslungsreichtum, in dem berührende Klänge, mitreißende Virtuosität und inhaltliche Tiefe in hoffnungsfroher Stimmung zueinander finden.
Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf in der Soltauer Buchhandlung Hornbostel sowie an der Abendkasse zum Preis von acht bis 24 Euro.