Alle Jahre wieder … halten zu Weihnachten Hunderte kleiner Glaskugeln Einzug in Spielmuseum und Filzwelt – und mit ihnen die fantasievollen Bahnen, über und durch die sie rollen. Denn rechtzeitig zu den Ferien beginnt in Soltau traditionell das Murmiland-Gastspiel in den hiesigen Häusern. Und jedes Jahr dürfen die Gäste sich überraschen lassen von den Neuheiten, die der Hannoveraner Ingenieur Ortwin Grüttner nach Soltau bringt. Los geht es bereits an diesem Wochenende, nämlich am kommenden Samstag, dem 21. Dezember.
„Schon in den Vormonaten steigt auch beim Museumsteam die Spannung. Da gab es vielleicht mal einen Einblick in die Werkstatt, ein Foto, einen Titel zu einer neuen Bahn – aber das ist nichts im Vergleich dazu, die fertigen Murmelbahnen selbst zu sehen und zu testen“, laden die Organisatoren ein, die neuen Attraktionen zu „bespielen“: „Premiere feiert in diesem Winter unter anderem eine Eisenbahnstrecke – aber natürlich keine gewöhnliche, sondern eine, die an die Welt der kleinen Glaskugeln angepasst ist. Hier formieren sich Murmeln zu Zügen, können über Weichen auf verschiedene Streckenabschnitte gelenkt, zusammen- und abgekoppelt werden.“
Murmelbahnen von Ortwin Grüttner sind niemals einfach Kugellaufstrecken, sondern immer auch fantasievoll gestaltete Holzkunstwerke. Oft entstehen sie gemeinsam mit Kindern, die Ideen einbringen und mitbauen. So auch bei einer weiteren Neuheit: Hier überblicken zwei Eulen augenzwinkernd und flügelschlagend das Wettrennen der Kugeln. Rund fünfundzwanzig Murmelbahnen verteilen sich ab dem 21. Dezember über Stammhaus und Zweigstelle des Spielmuseums – und jede ist ein Unikat. Die Themen reichen von Natur bis Architektur, von Technik bis Märchenwelt: Da gibt es Tempel und Pyramiden, Leuchtturm und Loopingbahn, Baumhaus und Spielplatz, Elefant und Schnecke – und immer wieder Drachen.
Auch die Formate und Spielprinzipien wechseln: Bei den Burgen faszinieren Geheimgänge, Klappbrücken, Verliese und verborgene Mechanismen, bei anderen Bahnen liefern sich zwei oder mehr Murmeln ein Wettrennen, überholen oder verdrängen einander und lassen die Betrachter bis zum Ziel mitfiebern. Bei den Kuller- und Schwingbahnen kann die Beobachtung der Glaskugeln dagegen beinahe meditativ werden. Kurbelbahnen wiederum fordern Geschick und Geduld: Hier gilt es, die Murmeln im richtigen Rhythmus weiter zu transportieren – beispielsweise über Elefantenrücken oder im Aufzug. Tempo und Reaktionsschnelligkeit sind dagegen bei Flippern gefragt, bei denen die Kugeln über fantasievolle Landschaften zu möglichst punktreichen Zielen gelenkt werden sollen. Stockwerkfüllend ist die Riesenmurmelbahn im Dachgeschoss der Filzwelt: Hier suchen sich die Murmeln Wege über zwei Dutzend verschiedene, jeweils einen Meter lange Elemente, etwa durch einen Pilzwald und eine Bahnstation, eine Baustelle und ein Fußballstadion, über eine Klangtreppe und einen Spielplatz. Wenn hier die Murmeln gleich becherweise ins Rennen geschickt werden, beginnt das große Rauschen. Für zusätzliche Spannung sorgen eine Gabelung und ein riesiger Trichter, der die Laufzeit verlängert.
Der Zugang zu den Murmelbahnen ist jeweils im Eintritt zum Spielmuseum beziehungsweise zur Filzwelt enthalten; es gibt zudem ein zeitlich flexibles Kombiticket. In beiden Museen gilt die familienfreundliche Regelung, dass Eltern maximal für ein Kind zahlen; und beide Einrichtungen bieten Jahreskarten an. Der Murmelwinter läuft vom 21. Dezember bis zum 23. Februar. Öffnungszeiten sind täglich von 10 bis 18 Uhr, für Gruppen darüber hinaus auch nach Vereinbarung. An Heiligabend schließen die Häuser bereits um 13 Uhr, an allen anderen Tagen sind sie durchgehend geöffnet.