„Von Lüneburg bis Langensalza“ – so lautet der Titel einer Lesung aus Friedrich Freudenthals Erinnerungen an seine Teilnahme an der letzten Schlacht der hannoverschen Armee 1866. Die Lesung steht am Sonntag, dem 7. April, um 15 Uhr im Ratssaal im alten Rathaus Soltau auf dem Plan. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung der Freudenthal-Gesellschaft ist frei. Lesen wird Wolfgang Brandes.
Der Schriftsteller Friedrich Freudenthal, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr am 9. Mai zum 175. Mal jährt, hatte schon als junger Mensch den Wunsch, in die hannoversche Armee einzutreten. Nach der Entlassung aus der Schule musste er jedoch zunächst zwei Jahre als Schreiber bei einem Gerichtsvogt in Lamstedt arbeiten, bevor er dann wenige Wochen vor seinem 17. Geburtstag in Lüneburg als Rekrut angenommen wurde. Über seine Erlebnisse hat er in seinem Buch „Von Lüneburg bis Langensalza“ berichtet.
Zwar besiegte die hannoversche Armee bei Langensalza die noch nicht vollständig aufmarschierten preußischen Truppen, doch an der ungünstigen Gesamtlage, in der sich das Königreich Hannover befand, änderte das wenig. So musste König Georg V. nur zwei Tage später kapitulieren. Aus dem Königreich Hannover wurde eine preußische Provinz. In die eigentlichen Kampfhandlungen bei Langensalza wurde Friedrich Freudenthal nicht verwickelt, da er zu Schanzarbeiten an einem Hügel vor der Stadt abkommandiert worden war. Gleichwohl haben ihn die damaligen Erlebnisse geprägt. Da er von Kindheit an das hannoversche Königshaus verehrt hatte, traf ihn die Annexion durch Preußen hart. Bis zu seinem Tod im Jahr 1929 bekannte er sich weiter zur welfischen Sache.
Mit seinem Buch „Von Lüneburg bis Langensalza“ wollte er, wie er selbst im Vorwort sagte, keine Beiträge zur Geschichtsschreibung liefern, „denn das wird jeder Officier, dem seine Stellung einen Überblick über die Verhältnisse gewährte, hundertmal besser können: ich will lediglich schildern, wie es einem hannoverschen Soldaten, der mit dem Gewehr in der Hand in Reih und Glied stand, in jenen Tagen ums Herz war.“
Aufgrund dieses Ansatzes lohnt sich auch heute noch eine Befassung mit Freudenthals Erinnerungen.