„VHS Big Band“ feiert Jubiläum

Konzerte zum 25-jährigen Bestehen am 7. und 8. Oktober in Walsrode und Soltau

„VHS Big Band“ feiert Jubiläum

Sabine Busch spielt ebenso wie Ulrich Förster seit den ersten Tagen in der „VHS Big Band.“ Beiden gehen viele Songs ins Ohr, ihm manche aber auch nicht mehr aus seiner Nase: „Wir haben anfangs zwischen den Werkbänken in der alten Werkstatt der Volkshochschule geprobt“, so Busch. „Und wenn wir heute einige Stücke von damals spielen, spüre ich immer noch den Geruch von Holzstaub und Leim“, blickt Förster schmunzelnd zurück auf die ersten Tage der Formation. In der spielen er und seine Bandkollegin sowie noch zahlreiche weitere Mitglieder der Originalbesetzung auch nach einem Vierteljahrhundert noch gemeinsam. Natürlich fanden ebenso neue Musiker den Weg in die Reihen der Big Band der Volkshochschule (VHS) Heidekreis. Ihr 25-jähriges Bestehen feiert die Formation Anfang Oktober mit zwei Konzerten, eines in Soltau, das andere in Walsrode. Das Programm zum Jubiläum und die Geschichte der Band stellen dessen frühe Mitglieder zusammen mit dem aktuellen Leiter der Gruppe, Jürgen Heusler, vor. Beim Pressegespräch in der vergangenen Woche ebenfalls mit dabei: der einstige Initiator des Ensembles, der frühere VHS-Geschäftsführer Thomas Otte, und dessen Nachfolger auf diesem Posten, der heutige VHS-Chef Hans-Ulrich Obieglo.

Im Gründungsjahr der Band war die Struktur der heute im Heidekreis vereinten VHS noch eine andere: „Damals gab es die Kreisvolkshochschule“, erinnert Obieglo an die 1997 noch für Nord- und Südkreis geteilte Einrichtung. Der frühere Leiter der Volkshochschule Walsrode, Thomas Otte, mochte nach einigen Saxofonstunden nicht mehr allein spielen: „Das war etwas langweilig“, verrät er im Rückblick. Und so kam Otte der Gedanke, eine Band ins Leben zu rufen: „Es startete mit einem kleinen Aufruf im damaligen Programmheft der VHS – und sofort haben sich zwischen 20 und 25 Interessierte gemeldet, die dann auch gleich zum ersten Treffen kamen.“

Otte erhielt bei seiner Initiative schon von Beginn an Unterstützung durch Peter Nijenhof, der anfangs auch die musikalische Leitung übernahm. Später wurde die Band über zehn Jahre lang von Volker Schulz, der seinerzeit beim NDR tätig war, geführt und herausragend gefördert. Seit dem Jahr 2009 ist nun der Leiter der Heidekreis-Musikschule, Jürgen Heusler, Dirigent und Bandleader der Gruppe.

In der spielen seit den ersten Tagen „keine Anfänger“, wie Otte hervorhebt, „sondern alle beherrschen ihr Instrument bestens.“ Heute zähle die Big Band knapp 25 Mitglieder, ergänzt Heusler. „Das Repertoire umfasst mittlerweile gut 100 Titel“, schätzt Förster.

Einen Querschnitt daraus und aus der gesamten Zeit seit der Gründung möchten die Musiker in ihren zwei anstehenden Jubiläumskonzerten präsentieren: „A journey through the history of our Big Band“ – also: „eine Reise durch die Geschichte unserer Big Band“ – lautet das Motto, und genau darauf können sich Besucher freuen bei den beiden Auftritten. Der erste ist am 7. Oktober im Restaurant „Anders“ in Walsrode, Beginn ist um 20 Uhr: „Dann verwandelt sich das Lokal in einen Jazzclub – das wird sicher eine tolle Atmosphäre“, freut sich Heusler. Der Leiter der Band tritt mit der Formation aber auch gern in anderer Umgebung auf, in der eine Mischung aus Konzertsaal und Kulturzentrum den Reiz ausmacht: „Wir spielen ebenso mit Vergnügen in der Waldmühle.“ Dort, in der Soltauer Bibliothek, beginnt am 8. Oktober um 19 Uhr dann das zweite Konzert. Bei beiden Veranstaltungen ist der Eintritt frei, Spenden sind willkommen.

Gespielt werde laut Dirigent in der klassischen Besetzung einer Big Band, und zu hören seien neben Swing-Klassikern auch moderne Rock- und Funk- Arrangements sowie einige einfühlsame Songs. „Ein Spagat zwischen klassischer Unterhaltung und einem richtigen Jazz-Part“, so Heusler. „Natürlich sind dazu auch die früheren Leiter der Big Band eingeladen“, kündigt Heusler an.

Rund zehn Auftritte absolviere die Formation pro Jahr, wobei die anstehenden natürlich zwei besondere seien, so Förster. Doch für ihn machten nicht die Konzerte den Reiz aus, sondern die Proben: „Zu denen treffen wir uns immer jeden Mittwochabend um 19 Uhr in der Oberschule Walsrode. Dort gemeinsam zu spielen, ist wie eine Auszeit vom Beruf und vom Alltag, eine Möglichkeit, sich musikalisch auszuleben“, freut sich der Posaunist über dieses, wie er es nennt „musikalische Ventil“. Und nach der Probe, so Förster weiter, „geht man einfach nur beschwingt nach Hause.“

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