Weil „Jeder Meter zählt!“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Ambulanter Hospizdienst Lebensbrücke im Kirchenkreis Soltau startet besondere Aktion zum Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar

Weil „Jeder Meter zählt!“

„Jeder Meter zählt!“ – unter diesem Motto startet der ambulante Hospizdienst Lebensbrücke im Kirchenkreis Soltau anlässlich des Tages der Kinderhospizarbeit, der am 10. Februar auf dem Plan steht, eine besondere Aktion. Gesucht werden Menschen, die ein wenig ihrer Zeit erübrigen, um grüne Wimpelketten herzustellen. Diese sollen die Farben des hellgrünen Bandes widerspiegeln, das als internationales Symbol der Verbundenheit am Tag der Kinderhospizarbeit dient. Die Initiatorinnen der Aktion, Melanie Bade und Marianne Kraft, nehmen die angefertigten Wimpelketten von den fleißigen Bastlerinnen und Bastlern entgegen, um die Hingucker dann in der Region um Soltau, Munster und Bispingen an Geschäfte und Betriebe zu verteilen. Damit wollen sie ihr Fähnchen nicht etwa in den Wind hängen, vielmehr ist das Ganze eine Sache für den guten Zweck. Zusammen mit den Wimpelketten werden nämlich grüne Sparschweine verteilt, um Spenden für die Kinderhospizarbeit zu sammeln.

Für Eltern, die von einer lebenslimitierenden Erkrankung ihres Kindes erfahren, bricht eine Welt zusammen. Nichts ist mehr, wie es war. Verständlicherweise wird die Diagnose von betroffenen Familien als existenzielle Herausforderung erlebt, Auswirkungen auf das gesamte Familiensystem und auf alle Lebensbereiche können die Folge sein. Wenn der Boden unter den Füßen derart heftig weggezogen wird, dann schwindet die Kraft, dann lässt sich der Alltag nur noch schwer meistern. Wer in solchen Fällen in ein tiefes Loch fällt, muss aufgefangen werden. Unterstützung muss her. Und genau deshalb breitet der ambulante Hospizdienst Lebensbrücke für Familien mit erkrankten Kindern ein Netz aus. Zunächst geht es insbesondere darum, Hilfe beim Sortieren all der wichtigen Dinge im „Tagesgeschäft“ zu bieten. „Wir sind gerade in der Kinderhospizarbeit Alltagsbegleiter“, erklärt Marianne Kraft vom Hospizdienst des Kirchenkreises Soltau.

Der Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar soll daran erinnern, dass es viele betroffene Familien mit ihren Kindern und Jugendlichen gibt, die mit ihren Sorgen oft nur wenig Beachtung finden. In Deutschland gibt es laut „Deutschem Hospiz- und PalliativVerband“ (DHPV) rund 100.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsende mit lebensbedrohlichen und lebensverkürzenden Erkrankungen. Viele dieser betroffenen Familien übernehmen oft über Jahre die Pflege und Betreuung ihrer Kinder und Jugendlichen. Dank moderner Medizin und Diagnostik gewinnen Betroffene in vielen Fälle zusätzliche Jahre an Lebenszeit, werden aber dennoch vor ihren Eltern sterben.

Der Tag der Kinderhospizarbeit soll darauf aufmerksam machen, dass Tod und Sterben von Kindern nach wie vor ein Tabuthema sind, dass die Eltern und Geschwister oft nicht mit ihren Freunden darüber sprechen können. Zudem soll Eltern deutlich gemacht werden, dass ihnen die kostenlose Hilfe über die Kinderhospizarbeit zusteht. Weil auf dem beschwerlichen Weg der Betroffenen „Jeder Meter zählt!“, starten Melanie Bade und Marianne Kraft die Wimpelkettenaktion und Spendensammlung. Wer die Initiatorinnen unterstützen möchte, kann bei der „Verkettung“ helfen. Material zum Anfertigen der Wimpel muss nicht gekauft werden, sondern wird vom Hospizdienst in Form von Päckchen zur Verfügung gestellt. Möglich wird dies durch Unterstützung des Diakonischen Werks Soltau. Nähkünste sind nicht erforderlich, zumal alternativ Vließ-Nahtband zum Bügeln zur Verfügung steht. Wer Lust und Zeit hat, die Kinderhospizarbeit zu unterstützen, kann sich unter Telefon (05191) 60144 oder per E-Mail an Ansprechpartnerin Marianne Kraft wenden und sich so zeitnah ein Wimpelkettenpaket abholen. Die aufgereihten grünen Fähnchen sollten dann bis spätestens 4. Februar fertig genäht beziehungsweise gebügelt wieder zurückgebracht werden.

Der ambulante Hospizdienst Lebensbrücke im Kirchenkreis Soltau (www.hospizdienst-lebensbruecke.de) unterstützt bereits seit 1998 schwerstkranke und sterbende Menschen sowie ihre Angehörigen. Die Kinderhospizarbeit findet dabei in Kooperation mit dem Kinderhospiz Löwenherz statt. Geschulte Kinderhospizhelferinnen und -helfer unterstützen Familien, die eine lebensverkürzende Diagnose erhalten haben, in ihrer häuslichen Umgebung. Der Hospizdienst Lebensbrücke ist dabei auf die Unterstützung der Gesellschaft angewiesen - und zwar sowohl durch ehrenamtliches Engagement als auch durch finanzielle Unterstützung. Deshalb hoffen die Initiatorinnen der Aktion, dass die grünen Sparschweine am 10. Februar reichlich „gefüttert“ werden. Denn weil „Jeder Meter zählt!“, zählt eben auch jeder Cent und jeder Euro.