Wie in der Gründershow „Höhle der Löwen“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Zwölftklässler der BBS Soltau entwickeln Geschäftsideen

Wie in der Gründershow „Höhle der Löwen“

Wie aus einer Idee ein tragfähiges Geschäftsmodell werden kann, das erlebten die Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse Wirtschaft des Beruflichen Gymnasiums an der BBS Soltau an zwei intensiven Projekttagen. Im Rahmen eines praxisnahen Entrepreneurship-Workshops entwickelten sie eigene Geschäftsideen, analysierten Zielgruppen, kalkulierten Preise und präsentierten ihre Konzepte schließlich vor einer Fachjury – ganz nach dem Vorbild der bekannten Gründershow „Höhle der Löwen“.

Der Workshop ist Teil des Entrepreneurship-Programms an berufsbildenden Schulen in Niedersachsen, das junge Menschen frühzeitig für unternehmerisches Denken sensibilisieren soll. Ziel ist es, wirtschaftliche Zusammenhänge verständlich zu machen, Kreativität zu fördern und Selbstwirksamkeit zu stärken.

Am ersten Workshoptag standen Ideengenerierung, Problemanalyse und Kundenverständnis im Mittelpunkt. Mithilfe bewährter Methoden wie dem Business Model Canvas, der Persona-Methode und der Entwicklung eines klaren Wertversprechens arbeiteten die Schülerinnen und Schüler in Teams an eigenen Geschäftsideen. Unterstützt wurden sie dabei von Expertinnen und Experten der Technischen Universität Braunschweig, die den Workshop konzipiert und durchgeführt haben. Einen besonderen Praxisimpuls lieferte Madleen Frommholz, Gründerberaterin und Inhaberin von „Erfolgsgrundstein“. In ihrem Beitrag zeigte sie auf, wie Unternehmensgründung heute konkret aussehen kann – inklusive moderner Werkzeuge, dem Einsatz von KI in der Gründungsphase und der Bedeutung einer soliden Planung. Dabei wurde deutlich: Gründen ist kein abstraktes Thema, sondern eine realistische berufliche Option.

Der zweite Workshoptag gipfelte in den sogenanntenm Abschlusspitches der Schülerteams. Vor einer hochkarätig besetzten Jury präsentierten sie ihre Geschäftsideen, Marktpotenziale und Preisstrategien – selbstbewusst, strukturiert und mit viel Engagement.

Die Jury bestand aus Gründerberaterin Madleen Frommholz, Anke von Fintel, Vorsitzende des Wirtschafts- und Industrievereins Heidekreis, Matthias Liedtke, Innovationsmanager der Firma Tönnjes und selbst ehemaliger Schüler der BBS Soltau vor rund 20 Jahren. Gerade der persönliche Werdegang von Matthias Liedtke machte den Schülerinnen und Schülern deutlich, welche beruflichen Wege aus einer Ausbildung oder dem Besuch einer berufsbildenden Schule entstehen können. Organisiert und durchgeführt wurde der Workshop von Stefanie Axmann, Sophie Bente, Johannes Dormeier und Dierck Tietje vom Lehrstuhl für High-Tech Innovation und Entrepreneurship der Technischen Universität Braunschweig. In enger Zusammenarbeit mit der Schule brachten sie aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in den Klassenraum – praxisnah, interaktiv und auf Augenhöhe.

Der Workshop ist Teil des Projekts „Entrepreneurship und Unternehmertum an Berufsbildenden Schulen“, das durch Professor Dr. Reza Asghari ins Leben gerufen wurde. Das Projekt wird über den Europäischen Sozialfonds und von regionalen Kofinanzierungen der Region gefördert. Die Berufsschule Soltau würdigt in diesem Zusammenhang das Engagement des Industrie- und Wirtschaftsvereins Heidekreis.

Der Workshop zeigte eindrucksvoll, wie moderne ökonomische Bildung aussehen kann: handlungsorientiert, realitätsnah und motivierend. Neben fachlichen Kompetenzen stärkten die Projekttage vor allem Teamarbeit, Präsentationsfähigkeit und unternehmerisches Denken.

Für die BBS Soltau ist das Projekt ein wichtiger Baustein, um Schülerinnen und Schüler auf eine zunehmend dynamische Arbeitswelt vorzubereiten – sei es in der Selbstständigkeit oder als innovative Fachkräfte in der Region.