Tierschutz ist zwar ihr „täglich Brot“, doch was das Team der Wildtierhilfe Lüneburger Heide e.V. jetzt erleben musste, hat auch den Mitarbeitern der Einrichtung und deren Leiterin Diana Ermann den Atmen stocken lassen – und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn in einem verwahrlostem Mobilheim auf einem Campingplatz bei Soltau erwartete sie ein bestialischer Gestank und dazu noch ein grausiger Anblick: Eine Hundehalterin hatte ihre Vierbeiner zurückgelassen, „zwei der Hunde waren bereits tot, fünf leben“, so Erdmann.
Die Leiterin der Wildtierhilfe rollt den Fall vom 27. Juni noch einmal auf, bei dem die Mitarbeiter der Einrichtung aus Hötzingen bei Soltau zu einem Einsatz auf einen Campingplatz gerufen worden waren. Schon die Vorzeichen ließen Schlimmes erahnen: „Anwohner hatten die Behörden verständigt, weil aus dem Wohnwagen Verwesungsgeruch drang und die Fenster voller Fliegen waren“, so Erdmann.
Einsatzkräfte konnten mehre Hunde aus ihrem „Gefängnis“ holen, für einige der Vierbeiner kam jedoch jede Hilfe zu spät: „Bei unserem Eintreffen waren drei der Hunde bereits aus dem Wohnwagen befreit und die toten Tiere sichergestellt. Alle überlebenden Hunde haben wir auf unsere Tierschutzstation gebracht“, beschreibt Erdmann den Einsatz.
Die Tiere seien unter schlimmsten Bedingungen zusammengepfercht gewesen, berichtet die Leiterin der Wildtierhilfe: „Mehrere Hunde sind in dem Wohnwagen in kleinen Gitterboxen gehalten worden, andere hatten Maulkörbe umgeschnallt, so dass sie nicht einmal mehr trinken konnten. Der Gestank im Wohnwagen war unerträglich und die Hunde stark verängstigt.“
Während die Hunde „in der Falle“ saßen, machte sich die Besitzerin schließlich „aus dem Staub“: „Wie wir vom Veterinäramt erfahren mussten, ist die verantwortliche Person wohl auch aus anderen Landkreisen einschlägig diesbezüglich bekannt und mit einem Tierhalteverbot belegt“, so Erdmann.
Sie und ihr Team sorgen sich jetzt um das Wohl der Hunde, die die Kapazitäten der Wildtierhilfe allerdings ans Limit treiben: „Natürlich bringt eine solcher Ansturm auch uns personell an unsere Grenzen, so dass wir für jede Hilfe auch finanzieller Art dankbar wären.“
Doch die Leiterin der Wildtierhilfe kann auch etwas Positives berichten – denn: „Nach kurzer Eingewöhnungszeit zeigen sich alle Hunde mittlerweile umgänglich und liebenswert.“ Die Vierbeiner seien selbst wohl alle aus dem Tierschutz gekommen, „zum Teil auch aus dem Ausland.“ Wer den Hunden eine neue Chance und zukünftig ein liebevolles Zuhause geben möchte, kann sich bei der Wildtierhilfe Lüneburger Heide e.V. unter der Telefonnummer (05190) 9849599 informieren und mit dem Team der Einrichtung Kontakt aufnehmen.