Mittwochabend, 19 Uhr, Vereinsheim der Freiwilligen Feuerwehr. Während draußen die ersten Herbstblätter fallen, versammeln sich acht Frauen und Männer um den alten Holztisch. Eigentlich sollte es um die Organisation des Herbstfestes gehen, doch schnell wird klar: Die wichtigsten Gespräche entstehen in den Pausen zwischen den Tagesordnungspunkten.
„Habt ihr schon von dem neuen Spielplatzprojekt gelesen?”, fragt Ingrid M., seit zwanzig Jahren im Vorstand. Während sie auf ihrem Tablet durch die regionalen Nachrichten scrollt, nicken die anderen interessiert. „Die Gemeinde sucht noch Unterstützer.” Mit einem Fingertipp vergrößert sie den Artikel – die Details werden deutlicher sichtbar.
Thomas K., Kassenwart und Hobbyimker, lädt währenddessen auf seinem Smartphone die neueste Ausgabe der lokalen Nachrichten herunter. „Für später”, erklärt er. „Meine Bienen lassen mir tagsüber keine Zeit zum Lesen, aber abends im Bienenhaus ist es perfekt – auch ohne Internet.”
Die 28-jährige Sarah L., frisch ins Ehrenamt eingestiegen, ist begeistert von der digitalen Vernetzung. „Ich hatte keine Ahnung, wie viele Vereine hier aktiv sind”, sagt sie und zeigt einen Artikel über die Kooperation zwischen Sportverein und Seniorenheim. „Das ist genau das, was wir auch machen könnten.”
Vereinsvorsitzender Klaus H. schmunzelt: „Früher haben wir uns nur auf dem Marktplatz getroffen und gehofft, dass wir alle wichtigen Neuigkeiten mitbekommen. Heute weiß ich morgens beim Kaffee schon, was in allen Nachbargemeinden passiert.” Er tippt auf eine Meldung über das erfolgreiche Dorffest im nächsten Ort. „Die Idee mit dem Foodtruck könnten wir übernehmen.”
Was als Vereinssitzung begann, wird zum lebhaften Austausch über regionale Projekte, Kooperationsmöglichkeiten und neue Ideen. Marina W., Schatzmeisterin beim örtlichen Kulturverein, notiert sich Kontaktdaten von Vereinen aus anderen Gemeinden. „Wenn wir unsere Kräfte bündeln, können wir viel mehr bewegen”, sagt sie nachdenklich.
Gegen 21 Uhr löst sich die Runde auf. Jeder geht nach Hause, doch die Gespräche wirken nach. Ingrid wird das Spielplatzprojekt im nächsten Gemeinderat ansprechen. Thomas plant bereits die Zusammenarbeit mit dem Imkerverein aus der Nachbargemeinde. Sarah hat drei neue Projektideen entwickelt.
Im Heidekreis entstehen die besten Initiativen oft nicht in großen Planungsbüros, sondern an Vereinstischen, in Feuerwehrhäusern und Gemeindezentren. Menschen, die sich engagieren, brauchen vor allem eins: Information darüber, was um sie herum passiert. Und manchmal genügt ein einziger Artikel, um eine neue Idee ins Rollen zu bringen.
So wird aus digitaler Information analoges Engagement – eine Meldung nach der anderen, ein Projekt nach dem anderen.
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