Hilfe leisten, wo sie gebraucht wird, und Räume schaffen, in denen Gemeinschaft wachsen kann | Aktuelle Nachrichten und Informationen

30 Jahre Claudia Sonnwald – Unternehmerin mit Herz und Vision

Hilfe leisten, wo sie gebraucht wird, und Räume schaffen, in denen Gemeinschaft wachsen kann

Drei Jahrzehnte Selbstständigkeit – ein Meilenstein, der nicht nur nach Rückschau, sondern auch nach Ausblick verlangt. Claudia Sonnwald, Unternehmerin aus Munster, hat in diesen 30 Jahren vieles bewegt und geprägt. Ihre Mission war von Anfang an klar: Hilfe dort leisten, wo sie gebraucht wird, und Räume schaffen, in denen Gemeinschaft entstehen kann.

Dabei ist ihr Weg ein besonderer: Er zeigt, wie man Pflege, Wohnen, Hotellerie und Begegnung so miteinander verzahnen kann, dass für ältere Menschen neue, selbstbestimmte Lebensräume entstehen. Vom kleinen ambulanten Pflegedienst bis hin zum Modell „Hotel und Pflege unter einem Dach“ hat sie Projekte entwickelt, die weit über Munster hinaus Strahlkraft haben.

Der Anfang: Mut zur Selbstständigkeit

1995, noch mitten in ihrer Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin, fasste Claudia Sonnwald einen Entschluss, der ihr Leben prägen sollte. „Mein erster Patient war Friedrich Jahns aus Töpingen. In diesem Moment wusste ich: Das ist mein Weg. Ich werde ihn mit Herz und Verstand gehen – und ich werde es gut machen.“

Schon ein Jahr später gründete sie – damals gerade einmal 29 Jahre alt – ihren eigenen ambulanten Pflegedienst. Mit sechs Mitarbeiterinnen startete sie in eine Zeit, die von viel Pioniergeist, wenig Freizeit, aber umso mehr Leidenschaft geprägt war.

Ihr Credo war von Anfang an klar: Den Menschen in seiner Individualität annehmen und ihn so weit wie möglich in seiner Selbstständigkeit unterstützen. Dieser Leitgedanke sollte nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihre Teams über Jahrzehnte hinweg tragen.

Wachstum mit Haltung

Aus den bescheidenen Anfängen entwickelte sich Schritt für Schritt ein tragfähiges Unternehmen. Der Pflegedienst wuchs, die Aufgaben wurden vielfältiger. Schon früh setzte Sonnwald nicht nur auf Grund- und Behandlungspflege, sondern erweiterte die Leistungen um:

  • stundenweise Betreuung für Menschen mit Demenz,

  • Beratung zu Pflege- und Krankenkassenleistungen,

  • Unterstützung in Betreuungs- und Vorsorgefragen

2011 qualifizierte sich ein Teil des Teams für die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Die Verbindung aus medizinischer Qualität und psychologischem Einfühlungsvermögen war für Sonnwald entscheidend. „Es ging darum, Menschen am Lebensende nicht nur zu versorgen, sondern ihnen echte Lebensqualität bis zuletzt zu sichern.“

Das Altus: Ein Zentrum für Begegnung und Betreuung

2013 stand ein besonders mutiger Schritt an: der Kauf der ehemaligen Altus-Klinik in Munster. Für viele wäre dies ein zu großes Wagnis gewesen – für Claudia Sonnwald war es die Chance, ihre Vision Wirklichkeit werden zu lassen.

Im Altus, wie sie das Haus nannte, entwickelte sie ein Gesundheits- und Begegnungszentrum, das verschiedene Angebote unter einem Dach vereinte:

  • eine Tagespflege,

  • eine Senioren-Wohngemeinschaft,

  • ein offenes Themen-Café als Treffpunkt,

  • ergänzt durch Arztpraxis, Physiotherapie, Ergotherapie und Podologie

Besonders hervorzuheben ist das Konzept des 24-Stunden-Betreuten Wohnens. Sonnwald verstand es als Antwort auf die klassischen Pflegeheime: „So viel Selbstständigkeit wie möglich, so viel Unterstützung wie nötig“ – das war der Leitgedanke. Das Modell legte den Fokus auf soziale Kontakte, Mobilität und Begegnung. Es wurde zum Gegenentwurf zur stationären Versorgung und fand weit über Munster hinaus Beachtung.

Der Kaiserhof: Tradition neu gedacht

2016 wagte Claudia Sonnwald den nächsten großen Schritt. Sie übernahm den traditionsreichen Kaiserhof in Munster und stellte ihn unter das Motto „Kaiserhof – Wohnen und Leben“ neu auf.

Das Konzept: barrierefreie Wohnungen und Zimmer für Menschen, die nicht mehr allein sein möchten, sich aber weiterhin selbst versorgen können. Ein Ort, der Einsamkeit verhindert, Selbstbestimmung erhält und zugleich Sicherheit bietet.

Nach Gesprächen mit der Munsteraner Touristik entschied sie, Teile des Hauses weiterhin als Hotel zu betreiben. Das brachte Begegnung von außen, Austausch und Lebendigkeit. 2019 wurde der Kaiserhof mit flexiblen Wohn- und Hotelzimmern weiterentwickelt. Das Land Niedersachsen förderte den Umbau, insbesondere den Fahrstuhl, mit 112.000 Euro.

So entstand ein einzigartiges Modell aus Wohnen, Pflege und Hotellerie, das sowohl den Bedürfnissen älterer Menschen als auch denen der Stadt entsprach.

Selbstbestimmung statt Standard und Begegnung statt Isolation

Claudia Sonnwalds Unternehmertum folgte über all die Jahre einer klaren Linie: Pflege nicht nur als Leistungskatalog, sondern als Lebensraum zu verstehen.

Vom ambulanten Pflegedienst über die Tagespflege, das betreute Wohnen im Altus bis hin zum Kaiserhof zog sich ein roter Faden:

  • Selbstständigkeit wahren,

  • soziale Kontakte fördern,

  • Bürokratie für Familien erleichtern,

  • finanzierbare Modelle schaffen, die wohnortnah sind

Es war stets der Versuch, Einsamkeit vorzubeugen und Menschen Räume zu geben, in denen Leben stattfinden kann.

Ein starkes Team – und die nächste Generation

Heute beschäftigt der Unternehmensverbund über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Doch Größe allein ist nicht entscheidend. „Geht es dem Team gut, geht es auch dem Patienten gut“, so Sonnwald. Deshalb setzt sie auf ein mitarbeiterorientiertes Konzept – nicht zuletzt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

An ihrer Seite stehen zwei Menschen, die maßgeblich zum Erfolg beitragen:

  • Martin Sonnwald, ihr Sohn, der als rechte Hand das gesamte Personalwesen, die Verwaltung und die Entwicklung neuer Projekte verantwortet.

  • Steffi Meyer, Pflegedienstleitung, die weit mehr als nur organisatorische Aufgaben übernimmt.



„Natürlich reiben wir uns auch mal – zwei starke Persönlichkeiten eben. Aber gerade das bringt uns weiter“, sagt Sonnwald lachend über die Zusammenarbeit mit ihrem Sohn.

Trotzdem bleibt sie selbst mitten im Geschehen: „Mal bin ich Managerin, mal die Frau, die Betten im Hotel macht – oder einfach jemand, der zuhört.“ Diese Bodenständigkeit und Nähe zur Praxis prägen ihren Führungsstil.

Drei Jahrzehnte Engagement und ein Blick nach vorn

Mit ihren 58 Jahren denkt Claudia Sonnwald nicht ans Aufhören. Sie sprüht vor Ideen, arbeitet sieben Tage die Woche – und weiß doch, dass das fordernd ist.

Für die Zukunft hat sie klare Vorstellungen: „Mit 67 möchte ich alles abgeben – und selbst in den Kaiserhof ziehen. Dort werde ich sicher noch ein bisschen weiter mitmischen – aber eben auf meine Art.“

Dass sie diese Entscheidung mit Ruhe und Zuversicht trifft, hat auch damit zu tun, dass ihr Unternehmen mit Martin Sonnwald und Steffi Meyer gut für die Zukunft aufgestellt ist.

Ein Lebensweg mit Botschaft

30 Jahre Selbstständigkeit sind für Claudia Sonnwald nicht nur eine Bilanz, sondern auch eine Botschaft: Pflege braucht Herz, Mut und Strukturen, die Menschen stärken.

Was mit einem einzelnen Patienten begann, ist heute ein Netz aus Pflege, Betreuung, Wohnen und Hotellerie. Drei Jahrzehnte, in denen immer wieder sichtbar wurde: Mit Beharrlichkeit, Vision und dem festen Willen, Gutes zu tun, lassen sich Lebensräume schaffen, die weit über das Alltägliche hinausgehen.

„Ich denke, ich habe im Laufe der Jahre ganz schön was gestemmt“, sagt sie selbst bescheiden. Die Wahrheit ist: Sie hat nicht nur viel gestemmt – sie hat in Munster Maßstäbe gesetzt.

Große Jubiläumsfeier mit 400 Gästen

„Es war einfach toll – sehr überwältigend“, freut sich Claudia Sonnwald, wenn sie an den 23. August denkt. Rund 400 Gäste waren der Einladung der Munsteraner Unternehmerin anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums gefolgt und verbrachten bei bestem Wetter einen unterhaltsamen und emotionalen Tag im großen Park des Altus, in dem Tagespflege, Betreutes Wohnen und der ambulante Pflegedienst ihr Zuhause haben.

Neben der Familie von Claudia Sonnwald waren auch zahlreiche Vertreter von Kooperationspartnern wie Ärzte, Apotheken, die Feuerwehr, Polizei, Bestatter oder die Rettungsleitstelle Munster in den Klappgarten 31 gekommen, um die gute Zusammenarbeit mit der Unternehmerin zu würdigen.

Darüber hinaus waren natürlich die Bewohner des Altus und die große Mitarbeiterschar samt Familien eingeladen. Besonders wichtig war es Claudia Sonnwald, dass auch die Angehörigen ihres Teams den Arbeitsplatz ihrer Mütter, Väter oder Partnerinnen kennenlernen konnten: „Dass die Familie einmal sehen kann, wo die Mutti oder die Ehefrau arbeitet, war mir ein Herzensanliegen.“

Dankbare Worte in der Jubiläumsrede

In ihrer Ansprache blickte Claudia Sonnwald auf die vergangenen 30 Jahre zurück und betonte, wie wichtig Familie, Freunde, Partner und Mitarbeiter für ihren Weg gewesen sind. „Ohne meine Familie wäre vieles nicht möglich gewesen“, betonte sie mit Blick auf ihre Eltern, Geschwister und besonders ihre Kinder Martin, Andre und Luca. „Ihr habt mich in all den Jahren begleitet und gestärkt.“ In diesem Zusammenhang hob die Unternehmerin die Rolle ihrer Schwester Carola hervor, die sie während ihrer Ausbildung zur examinierten Altenpflegekraft mit der Betreuung ihrer Söhne in besonderem Maße unterstützt hatte. „Dafür bin ich dir bis heute sehr dankbar!“

Auch auf ihr „wunderbares“ Team ging Claudia Sonnwald ein: „Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Herzstück unseres Erfolges. Ihr seid mit mir durch gute und schlechte Zeiten gegangen. Das funktioniert nur mit Vertrauen, Respekt und Wertschätzung.“

Grüße auch vom Vizekanzler

Auch der Munsteraner Lars Klingbeil, seines Zeichens Bundesfinanzminister und Vizekanzler, überbrachte seine Grüße, konnte allerdings aufgrund aktueller Terminverpflichtungen nicht persönlich anwesend sein.

Er gratulierte der Jubilarin aber per E-Mail und schrieb: „Liebe Claudia, Du hast in den letzten drei Jahrzehnten eine wichtige Anlaufstelle für die ambulante Alten- und Krankenpflege in Munster geschaffen und bist heute eine Institution in unserer Stadt. Für Deine Arbeit möchte ich Dir und Deinen Kolleginnen und Kollegen sehr herzlich danken. Ihr leistet jeden Tag einen so wichtigen und knochenharten Job und tragt gleichzeitig zur Teilhabe in unserer Gesellschaft bei.“

„30 Jahre sind wie im Fluge vergangen“

Am Ende ihrer Rede fasste Claudia Sonnwald ihre Gefühle zusammen: „30 Jahre Selbstständigkeit – für mich ist die Zeit wie im Fluge vergangen. Ich habe so manche Idee umgesetzt, und heute bin ich einfach dankbar, diesen Weg gegangen zu sein. Noch schöner ist es, dass ich diesen besonderen Tag mit so vielen Menschen feiern darf, die mich begleitet haben.“

Langjährige Mitarbeiter geehrt

Dass engagierte Mitarbeiter das Herz eines Unternehmen sind, weiß die Unternehmerin genau – und so würdigte sie gemeinsam mit Pflegedienstleitung Steffi Meyer und ihrem Sohn Martin, der in der Firma das Personalwesen und die Verwaltungsaufgaben verantwortet, langjährige Angestellte für ihre 5-, 10-, 20- und über 20-jährige Zugehörigkeit zur Firma Sonnwald. Darüber hinaus freute sich die Unternehmerin über ein besonderes Zusammentreffen, denn mit Heike Lange war auch eine Mitarbeiterin der erste Stunde zu den Feierlichkeiten erschienen. „1996 habe ich mit sechs Mitarbeiterinnen begonnen. Heute sind wir ein großes Team von über 100 Menschen, die gemeinsam Pflege, Betreuung und Gemeinschaft gestalten. Das erfüllt mich mit Dankbarkeit“, sagte Sonnwald.

Über 20 Jahre: Claudia Schuh, Vera Werner, Monika Nack, Ann-Kathrin Benecke, Angela Sadoroshnyj

20 Jahre: Brigitte Suda

10 Jahre: Sascha Kaiser

5 Jahre: Mella Schubert-Henrich, Sabine Hüsch, Jessica Wedemann, Lea Hoppe, Anna Kugler, Deborah Dal Bo, Franziska Sievert, Nelli Brose, Silvia Ochmann, Elke Meyer

Spende für die Tafel

Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung waren Spendendosen zugunsten der Munsteraner Tafel aufgestellt. Darüber hinaus gab es weitere Geldgeschenke in Höhe von 210 Euro. Diesen Betrag stockte Claudia Sonnwald noch einmal auf insgesamt 500 Euro auf. Das Geld und die Erlöse aus den Spendendosen wird die Unternehmerin an den Leiter der Tafel, Michael Klingbeil, übergeben.