Aufgrund einer hohen Krankheitsquote in der Fachabteilung für Kinder- und Jugendmedizin, der Finkelstein-Klinik am Heidekreis-Klinikum (HKK) Walsrode, kann die Kindernotfall-Ambulanz derzeit erst ab 16 Uhr für junge Patientinnen und Patienten geöffnet werden. Das teilte jüngst die Unternehmenskommunikation des HKK mit.
Es gilt zwar grundsätzlich, dass in der Woche für kranke Kinder tagsüber die niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzte erste Anlaufstelle sind, dennoch wird die Kindernotfallambulanz auch tagsüber stark frequentiert - sogar von Eltern mit ihren Kindern aus anderen Landkreisen. Chefarzt Dr. Ismail Yildiz: „Wir wissen natürlich um die angespannte Situation im ambulanten kinderärztlichen Bereich – auch durch die Erfahrungen in der Kinderarztpraxis im MVZ Soltau. Die dortige Kinderarztpraxis ist selbst maximal belastet. Somit ist es für uns immer selbstverständlich gewesen, auch tagsüber unsere Kindernotfallambulanz für alle Kinder offen zu halten. Momentan können wir dies nicht leisten, da wir selbst auf unserer Station eine hohe Krankheitsquote haben.“
Die Fachabteilung für Kinder- und Jugendmedizin, die Finkelstein-Klinik, hält zwölf Betten für kleine Patientinnen und Patienten vor, die stationär aufgenommen werden müssen. Yildiz: „Und hier muss unser Fokus liegen: Auf der Versorgung der schwer erkrankten Kinder, die eine stationäre Versorgung brauchen.“
Der Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin bittet deshalb eindringlich die Kindernotfallambulanz nur dann aufzusuchen, wenn tatsächlich der eigene Kinderarzt nicht erreichbar ist und Krankheitsbilder, wie untenstehend beispielhaft aufgeführt, auftreten:
• Fieber länger als drei Tage bei Kindern
• Fieber mit weiteren Krankheitssymptomen wie Teilnahmslosigkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen oder Hautausschlag mit kleinen roten Punkten
• Jegliche Form der Bewusstseinsänderung oder -störung, zum Beispiel ein verwirrtes oder nicht ansprechbares Kind
• Ernsthafte Verletzungen
• Vergiftungen
• Fieber über 38,2 Grad Celsius bei einem Säugling unter drei Monaten
• Atemnot oder angestrengte Atmung
• Plötzlich einsetzende und sehr starke Bauchschmerzen
• Wiederholter Durchfall und Erbrechen in Kombination mit schlechtem Trinkverhalten und wenig Urinproduktion (Pampers trocken)
• Blut im Stuhl oder Urin
• Ganz wichtig dabei ist aber auch das Gefühl der Eltern – und das gilt insbesondere bei Säuglingen unter einem Jahr: Wenn für die Eltern ihr Kind unklare Beschwerden hat und auf sie in irgendeiner Weise verändert wirken, sollten die Eltern Kontakt zu einer Notaufnahme aufnehmen.
Chefarzt Dr. Yildiz: „Wir hoffen, dass die Kindernotfall-Ambulanz nach Ostern wieder rund um die Uhr zur Verfügung stehen kann.“