In der Nacht zum heutigen Donnerstag wurde gegen 2.20 Uhr der Brand eines Wohnhauses in der Straße Brunkenwinkel in Walsrode gemeldet. Vier der Bewohner haben noch rechtzeitig durch Feuerwehr- und Polizeikräfte aus dem Gebäude geholt werden können, heißt es im Polizeibericht, doch: „Trotz des schnellen Eingreifens der alarmierten Feuerwehren geriet das Gebäude jedoch in Vollbrand. Der fünfte Bewohner, ein 52-jähriger Mann, musste aus dem brennenden Haus gerettet werden. Er wurde durch den Brand schwer verletzt. Eine 13-jährige und eine 17-jährige Bewohnerin wurden leicht verletzt. Alle drei wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht“, so die Mitteilung der Polizeiinspektion Heidekreis zu dem Feuer vom 24. Juli. Aufgrund des Brandes mussten benachbarte Anwohner aus ihren Häusern evakuiert werden. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern laut Polizei noch an.
Thomas Klamet, Pressesprecher der Feuerwehren der Stadt Walsrode, schildert in seinem Bericht den Einsatz aus der Sicht der Brandbekämpfer: „Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, stand ein Anbau eines Wohngebäudes in Vollbrand. Die Flammen waren dabei im Begriff auf das Wohnhaus und ein nebenstehendes Wohnmobil überzugreifen. Von den fünf Bewohnern des Zwei-Parteienhaus konnten vier das Gebäude verlassen. Der fünfte Bewohner wurde durch die Feuerwehr aus der stark verqualmten Wohnung gerettet. Er kam mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Auch die weiteren Bewohner wurden vom Rettungsdienst gesichtet und teilweise ins Krankenhaus gebracht.“
Bedingt durch einen Rohrbruch im Hydrantennetz sei die Wasserversorgung ausgefallen, so dass in dieser kritischen Phase mit dem Wasser stark gehaushaltet werden musste, beschreibt Klamet die Schwierigkeiten, auf die die Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Walsrode und Honerdingen sofort reagierten: „Zusätzlich wurden acht Tanklöschfahrzeuge alarmiert, welche das Wasser im Pendelverkehr zur Einsatzstelle brachten. Ebenso wurden umfangreich weitere Kräfte nachalarmiert um ausreichend Atemschutzgeräteträger vor Ort zu haben, da sich das Feuer mittlerweile auf das ganze Wohnhaus inklusive Garage ausgeweitet hatte. Ebenfalls wurden Schlauchleitungen zu weiter entfernten Hydranten aufgebaut, hierbei haben sich insbesondere die erst kürzlich übergegebenen Löschgruppenfahrzeuge Katastrophenschutz der Feuerwehren Benzen und Kirchboitzen bewährt, mit denen Schlauchleitungen während der Fahrtverlegt werden können.“
Das Wohnhaus sei laut Klamet relativ schnell von zwei Statikern des Bauamtes als teilweise einsturzgefährdet eingestuft worden, so dass sich die Löscharbeiten auf den Außenangriff beschränken mussten: „Zusätzlich explodierten immer wieder kleinere Gaskartuschen und diverse Feuerwerkskörper im Gebäude, so dass teilweise noch in 50 Meter Entfernung hochgeschleudertes Material niederging. Da zusätzlich sich mehrere Gasflaschen im Brandbereich der Garage befanden, bestand akute Explosionsgefahr.“
Aus diesem Grund seien laut der Feuerwehrsprechers die direkt umliegenden Anwohner von der Polizei aus ihren Wohnungen evakuiert und in einem nahen Kindergarten betreut worden. Anwohner wurden durch Auslösen von Warnapps und durch Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. „Die Gasflaschen konnten nach dem Löschen das Brandes in einen wassergefüllten Container zur weiteren Kühlung versenkt werden“, so Klamet.
250 Einsatzkräfte von Feuerwehr und weiteren Hilfsorganisationen aus dem gesamten Heidekreis befanden sich den ganzen Tag bis in den frühen Nachmittag hinein über im Einsatz. Die medizinische Versorgung übernahm anfangs der Regelrettungsdienst aus Walsrode und wurde später durch zwei Rettungswagen der Johanniter Unfallhilfe aus Schwarmstedt und dem Deutschen Roten Kreuz aus Wietzendorf abgelöst. „Drei Feuerwehrleute erlitten Kreislaufprobleme während des Einsatzes und mussten rettungsdienstlich behandelt werden, konnten aber vor Ort verbleiben“, berichtet der Pressesprecher.
Und weiter: „Vor Ort machten sich Bürgermeisterin Helma Spöring, der erste Stadtrat Andre Reutzel sowie weitere Vertreter der Stadtverwaltung ein Bild der Löschmaßnahmen. Um mehrere Einsatzszenarien und Optionen abzustimmen, waren Fachberater unter anderem vom Technischen Hilfswerk, dem Bauamt, des Bauhofes, der Werkfeuerwehren GEKA wie auch des Flughafen Hannover vor Ort. Ebenfalls waren Kreisbrandmeister Matthias Meyer, Brandschutzabschnittsleiter Nord Carsten Kühn sowie der stellv. Abschnittsleiter Süd Wilfried von Bostel vor Ort.“
Die Polizei habe laut Klamet die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen und die Brandstelle beschlagnahmt: „Durch ein Tiefbauunternehmen wurde der Rohbruch und die unterspülte Straße wieder in Stand gesetzt. Das brandbetroffene Gebäude wurde zerstört und ist nicht mehr bewohnbar. Die Bewohner kamen anderweitig unter. Nach gut elf Stunden konnte ‚Feuer aus‘ gemeldet werden.“