In der Gemeinde Wietzendorf in der Lüneburger Heide waren während des Zweiten Weltkriegs Kriegsgefangene aus mehreren Nationen interniert. Daher ist Wietzendorf nicht nur für die regionale Erinnerungskultur von zentraler Bedeutung, auch international wirkt der Ort in der Gedenkkultur vieler Länder bis heute nach. An die italienischen Militärinternierten in Wietzendorf erinnert am 19. Oktober eine Veranstaltung mit Exkursion.
„Ab Herbst 1944 befand sich in Wietzendorf das größte Offizierslager (Oflag) für italienische Militärinternierte (IMIs) in Deutschland, das Oflag 83. Wietzendorf gilt heute vielen Italienerinnen und Italienern als Symbol des Widerstands der italienischen Militärinternierten, deren Schicksal und Anerkennung als NS-Opfer erst spät Eingang in die öffentliche Erinnerungskultur Italiens fand“, erklärt die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, welche die Aktion in Kooperation mit der Gemeinde Wietzendorf und dem Heimatverein Peetshof Wietzendorf e.V. anbietet.
Während der Exkursion begeben sich die Historikerinnen Silke Petry und Katja Seybold auf die Spuren der IMIs im Oflag 83. Start ist um 10.30 Uhr im Peetshof in Wietzendorf. Nach der Begrüßung geht es mit einem Bus zu wichtigen Erinnerungs- und Gedenkorten wie dem Bahnhof, dem Gedenkstein am ehemaligen Lagergelände und dem alten Friedhof. Die Tour führt auch über unbefestigte Wege im Gelände – festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung sind daher empfehlenswert. Zurück im Peetshof gibt es bei Kaffee und Kuchen bis etwa 15.30 Uhr weitere Informationen zur Geschichte und Erinnerungskultur der IMIs.
Es wird keine Teilnahmegebühr erhoben, doch Interessierte sollten sich zur besseren Planung bis zum 17. Oktober über das Buchungsportal verbindlich anmelden: https://app.cituro.com/booking/stiftung-ng?presetService=11ef1824489c595caffa5b3717339b21#step=1. Nach der Anmeldung erhalten die Teilnehmer eine Bestätigungsmail.