Hilfe für Hillmershof

Schneverdinger Lions unterstützen Schulbauernhofprojekt in Wilsede

Hilfe für Hillmershof

Der Schneverdinger Lions Club unterstützt das Bemühen der VNP Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide (VNP), auf dem Wilseder Hillmershof Schülerinnen und Schüler erste praktische Erfahrungen in der Land- und Hauswirtschaft zu vermitteln. Club-Präsident Dr. Jürgen Wermser übergab deswegen eine Spende von 1.000 Euro an VNP-Geschäftsführer Marc Sander sowie an den Leiter des Schulbauerhofes Johannes Buhr, der zugleich verantwortlich für den VNP-Fachbereich Umwelt und Naturschutz ist.

Sander und Buhr dankten den Schneverdinger Lions für die Unterstützung. Das Geld sei ein willkommener Beitrag für den angestrebten Bau eines neuen Gewächshauses. Dieses solle den wetterunabhängigen Anbau von Gemüse auf dem Schulbauernhof ermöglichen und werde rund 8.000 Euro kosten.

In diesem Jahr würden voraussichtlich 36 Klassen mit jeweils rund 20 Schülerinnen und Schülern aus den Klassen drei bis sechs auf den Hillmershof nach Wilsede kommen, berichtete Sander. Der Aufenthalt dauere fünf Tage von Montag bis Freitag. Auch die mitgereisten Lehrer würden in dieser Zeit auf dem Hof wohnen. Die Kinder kommen mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen nach Wilsede. Schülerinnen und Schüler aus dem ländlichen Raum zeigen laut Sander und Buhr in der Regel viel Verständnis für die Landwirtschaft. Dagegen müssten Kinder aus Ballungszentren an viele Dinge erst langsam herangeführt werden.

Auf dem Hof werden die Kinder in kleine Gruppen zu je vier bis fünf Schülern eingeteilt. Sie übernehmen dann nach Anleitung und je nach Wetter praktische Aufgaben im Stall, auf dem Acker, im Garten, im Wald, bei den Bienen oder auch in der Hofküche. Das reicht vom Füttern, Ausmisten, Pflanzen, Ernten bis hin zum Backen und Kochen. Es gibt einen großen Bauerngarten zur Selbstversorgung mit Gemüse und einen Küchengarten mit Kräutern. Die Landwirtschaft wird nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus betrieben. Aber natürlich stehen auch genügend Zeit zum Spielen und Toben sowie ländlich angepasste Freizeit-Aktivitäten wie Lagerfeuer und Stockbrot, eine Kutschfahrt oder eine Nachtwanderung im Programm.

Ziel sei, dass sich die Kinder während des Aufenthalts von den selbst erzeugten Produkten ernähren könnten, berichteten Sander und Buhr. Deswegen würden Kaninchen, Hühner, Schweine, Schafe und Ziegen auf dem Schulbauernhof gehalten. Brot aus eigenem Getreide wird im alten Backhaus gebacken. Neben Ackerflächen zum Kartoffel-, Getreide- und Futteranbau verfügt der 27 Hektar große, direkt an Heidefläche angrenzende Hof über eine große Streuobstwiese und Weideflächen für Pferde, Kühe, Schafe, Hühner und Gänse sowie einen alten Hutewald mit knorrigen Eichen zur Schweinehaltung.

Der Schulbauernhof ist ein alter Bauernhof in typischer Heidebauern-Architektur. Er wird aus stiftungsrechtlichen und steuerlichen Gründen als eigenständiger landwirtschaftlicher Betrieb geführt. Die Anlage gehört dem VNP und diente längere Zeit als Unterkunft für Gäste der Töpfer-Stiftung. Die Idee zum Umwandeln in einen Schulbauernhof entstand 2010. Nach entsprechenden Ein- und Umbauten erfolgten die ersten Buchungen im Jahr 2014. Seitdem steigt der Bedarf stetig.

Zuletzt wurde eine alte Scheune von einem Bauern aus Delmsen übernommen. Das Gebäude wurde demontiert, aufwendig restauriert und den heutigen Erfordernissen angepasst, ohne jedoch den historischen Charakter zu verändern. Damit konnte eine neue Küche und ein großer Speiseraum für alle Schüler geschaffen werden. Das notwendige Mobiliar wurde von VNP-Mitarbeitern – Tischler, Zimmerer, Schmied – nach historischem Vorbild erstellt. Nur wenige moderne und pflegeleichte Möbel kamen hinzu. Auf dem Hillmershof sind sechs Vollzeitkräfte tätig, außerdem Freiwillige des „sozialen Jahres“ sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf Stunden- oder Honorarbasis.

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